Vom 02. bis 09. Oktober war es möglich, die interaktive Installation earlyhumanadapter im Kleinen Salon in Kreuzberg zu besichtigen. Der Raum, in dem die Künstler Thomas Heidtmann und Roberta Busechian zusammen mit Mentor und Producer Timo Maier in den vergangenen zwei Monaten gewirkt haben, konnte erlebt, erfahren und empfunden werden.
Mehrere im Raum platzierte Elemente verbanden selbigen zu einer Gesamtinstallation, die bis auf die Straße hinaus wirkte. Ein Klang-Mantra, dass Roberta Busechian eigens für die Installation komponiert hatte, wurde direkt über die zum Klangkörper umfunktionierte Schaufensterscheibe nach außen transportiert, so dass Besucher wie Passanten noch im Vorbeigehen auf die Installation und das Geschehen im Raum aufmerksam werden konnten.
Im Innern bestimmte eine mit Stahlseilen zwischen dem vorhandenen Wanddurchbruch gespannte Latex-Membran den ersten Eindruck. Diese diente einerseits als weiterer Klangkörper beziehungsweise Lautsprecher, andererseits als Projektionsfläche. Der sich im Raum aufhaltende Mensch konnte nun selbst zum essentiellen Bestandteil der Installation werden – als Adapter im besten Sinne des Wortes. Denn die interaktiven Elemente der Installation wurden erst dann hör- und sichtbar, wenn ein Mensch sich in diese per Neurointerface (EEG) selbst integrierte. Durch die sensorisch erfasste Gehirnaktivität zeichnete sich eine visuelle Struktur auf der Latex-Membran inmitten des Raums ab, die je nach Aufmerksamkeits- und Meditationslevel des EEG-Trägers in Farbigkeit und Strukturkomplexität variierte. Das den Raum einhüllende Klang-Mantra, in dem zusätzlich auditives Material aus dem ersten Teil der interaktiven Installation verarbeitet wurde, konnte ebenfalls mittels EEG moduliert werden.
earlyhumanadapter bot für viele Besucher eine erfahrbare Auseinandersetzung mit einem ansonsten noch sehr wenig griffigen Thema: dem Transhumanismus. Die Installation war intellektuell als Einladung zur Reflexion der eigenen Rolle zu verstehen, die der Mensch auf dem Weg zum ’neuen Menschen‘ zwangsläufig spielen wird.